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Schule in Holzbauweise mit Sonnenenergienutzung

Kennzeichen:

- Pilotprojekt
- Schulgebäude zweigeschossig,
  aus einheimischem Holz
- ökologische Ansätze
- passive Sonnennutzung
- Planungsbeteiligte:
  Stöcker und Petersson, Michelstadt
- Bauherr: Kreisauschuß des Odenwalkreises
- Projekt des "Odenwälder Holzdialoges"
- Technische Angaben zum Energieverbrauch siehe unten
  Verbrauch Wärmeenergie 29,13 kwh/m² = ca. 2,91 l Öl/m²

Haben Sie dieses Haus schon einmal gesehen?

   Gut möglich, mit Sicherheit, wenn sie Schüler oder Lehrer der Ernst-Göbel-Schule in Höchst/Odw. sind. Dort dient es als Gebäude für die Schüler der dortigen gymnasialen Oberstufe. Aber auch aus der "Regionalpost", einer Zeitschrift des "NABU Naturschutzbund Deutschland e.V.", des Umweltbundesamtes und des "Deutschen Verbandes für Landschaftspflege (DVL)" oder aus anderen südhessischen Zeitungsberichten könnten Sie schon etwas über diese Schule efahren haben.


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   Lesen Sie doch einfach den Bericht aus der vor-
genannten Zeitschrift "Regionalpost":

Eine Schule aus dem Wald - Pilotprojekt Schule Höchst

   "Ohne unsere Erfahrung beim Bau von Ein- und Zweifamilienhäusern wäre ein Projekt wie die Höchster Schule nicht zu realisieren gewesen", weist Gesine Stöcker auf das Know how hin, das sich auch Architekten für den Holzbau aneignen müssen. Die Erweiterung der Höchster Ernst-Göbel-Schule ganz aus Holz ist eben ein Vorzeigeprojekt der gelung-
enen Art. Entstanden sind die Pläne für den zweigeschossigen Erweiterungsbau in den Büros von Diplom-Ingenieur Heinrich Schäfer in Reichelsheim sowie den Diplom-Ingenieurinnen Dörte Petersson und Gesine Stöcker in Michelstadt. Die Zusammenarbeit war nötig, weil ein einzelnes Büro mit dem Projekt überfordert gewesen wäre, wie Gesine Stöcker erläutert. Zehn Klassenzimmer, dazu Toiletten, Lehrerzimmer und andere Räume sowie eine zehn mal zwanzig Meter große Halle für Veranstaltungen jeglicher Art ruhen auf gerade mal 36 Holzstützen.


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   Das ansässige Handwerk konnte beim Bau durch abgestimmte Konstruktionen, Material- und Aus-
schreiungsdifferenzierungen eingebunden werden. Zudem dürfte dies jene Schule im Odenwald sein, die aufgrund einiger Raffinessen am wenigsten Heizenergie benötigt. Auf dem Dach befindet sich ein riesiger, mit Plexiglas abgedeckter Kasten, fünf Meter breit und 33 Meter lang. Darin erwärmt Sonnenkraft Luft, die dann ins Gebäude geblasen wird. Somit ist gleichzeitig für Frischluftzufuhr in den Räumen gesorgt. Wenn schon Holz, dann auch zur Isolierung: Glaswolle wurde nur dort in die Wände eingebaut, wo es aufgrund der strengen Brandschutzvorschriften erforderlich war. Ansonsten dämmt Zellulose das als Niedrigenergiehaus ausgelegte Gebäude.


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   Verbaut wurden rund 300 Kubikmeter Holz, das weitgehend aus den Forsten des Odenwaldes stammt. Die Architekten legten die Konstruktion so aus, dass teures Leimholz nur an wenigen Stellen eingebaut werden musste. Ansonsten tat es ganz normales, auf 18 Prozent Restfeuchte getrocknetes Bauholz. Zusammen mit Beplankung, Schalung oder Dämmung wurden etwa 1000 Festmeter Holz verarbeitet.


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   Die Höchster Schule kam trotz aller architektonischer Rafinessen auf exakt 1760 Mark reine Baukosten pro Quadratmeter. Konventionell wäre das Gebäude zum Preis von 2000 bis 2200 Mark zu erstellen gewesen.

Aus: Regionalpost September 2001, Katja Ewald und Bernd Blümlein

Daten zu den einzelnen Energie- und Ressourceneinsparmaßnahmen:

Baubetrieb

Durch die Holzkonstruktion konnte gegenüber einer konventionellen Massivbauweise ca. 6O % Energieeinsatz und damit verbunden entsprechend CO2 eingespart werden. Grundlage der Schätzung sind vergleichbare Untersuchungen. Eine wissenschaftliche Untersuchung hierzu wird beauftragt.

Wärmedämmung , Thermische Solaranlage, Lüftungskontrolle

Die Dachbereiche sind mit 24 cm , die Wände mit 18 cm, der Boden mit 18 cm Wärmedämmung versehen, in Verbindung mit dem Solarkollektor konnte ein Heizölverbrauch von ca. 3 Liter je m2 Grundfläche gemessen werden.
Bei der Solaranlage handelt sich um eine luftgeführte gebäudeintegrierte Großanlage mit ca. 165 m2. Sie dient weiterhin zur kontrollierten Be- und Entlüftung.
Messbasis: Wärmemengezähler an Hauptzuleitung der Fernleitung. Verbrauch 437OO KWh von Mitte Sep. 2OO1 bis Mitte Mai 2OO2. Schulfläche 15OO m2, Ansatz : 1 Liter Heizöl = 1O kWh Energieinhalt (bei 9O% Wg) 437OO KWh: 15OO m2 = 29,13 KWh/m2 = ca. 2,91 l je m2

Kraftwärmekopplung KHKW

Es sind insgesamt 5 KHKW Anlagen mit 5,5 KW thermischer und 11 KW elektrischer Leistung installiert., somit ist optimale Brennstoffnutzung gegeben, der Stromüberschuß wird mit in den anderen Schulgebäuden verbraucht.

Wassereinsparung

25O Schüler verbrauchen je Tag ca. 25O x 5l Wasser , ergibt je Tag 1,25 m3, ergibt bei ca. 225 Schultagen ein Verbrach von ca. 281 m3 im Jahr. Dieser Verbrauch wird durch die Regenwassernutzungsanlage völlig abgedeckt.

Steuerung und Regelung

Die Solarkollektoranlage ist computergesteuert und mit der konventionellen Heizanlage verbunden, Vorrang hat die Solarkollektoranlage.

Bau- und Betriebskosten

Die Baukosten lagen unter DM 19OO, sie sind damit als äußerst günstig zu bezeichnen, durch die geringen Energiekosten ist ein sehr wirtschaftlicher Betrieb möglich.

Sonstiges

Gründachbereiche, ökologische Bauweise, Energiesparbeleuchtung,
Eine Photovoltaikanlage ist geplant

Veröffentlichungen:
- OHZ 27.03.2001
- OHZ 21.04.2001
- Darmstädter Echo April 1996
- Regionalpost 2001
- Frankfurter Rundschau 11.10.2000
- AiD, Bonn, Heft 4/2003